elkes eckchen

Der neue deutsche Roman ...

Notes for NaNoWriMo,
von elkit aufgeladen.

... wird es sicher nicht. Aber ich mache dieses Jahr wieder bei NaNoWriMo, dem National Novel Writing Month, mit, und habe fest vor, im November eine Geschichte von 50 000 Worten zu schreiben. (Das sind etwa 175 Seiten.) Bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich auf englisch oder deutsch schreibe. Dieses Blatt voll grüner Tinte, und vier weitere, sind Notizen dazu, worüber ich schreiben könnte, wenn ich auf deutsch schreibe.

10, 9, 8, 7, 6 ...

... der Countdown läuft.
Sonntagnacht um Mitternacht ist endlich der 1. November (Note to self: nicht vergessen, die Uhr Samstagnacht eine Stunde zurückzustellen ... eine Stunde länger warten ... och Menno!), und der National Novel Writing Month fängt an. Der harte Kern der hiesigen Schreiber (South Bay aka SoBaNaNos) trifft sich sonntagnacht bei Denny's und fängt Punkt Mitternacht mit dem Tippen an.

Ich weiß noch nicht, ob ich das schaffe ... Zeitumstellung, Halloween UND NaNoWriMo-Beginn. Fast'n büschen ZU viel.

Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz

Gestern abend, auf der Kick-Off-Fete für NaNoWriMo, ist mir mein Prinz begegnet.

Nein, ich bin nicht schon wieder heiß verliebt - ich werde die kleine Meerjungfrau neu schreiben, und der nette Bartender hatte gefragt, ob er auch in meinem Roman vorkommen würde. Dürfte er gern, sach ich, welche Rolle er denn gerne hätte.

Und er möcht der kleinen Meerjungfrau ihr Boyfriend sein. Der Prinz halt. Hab ich ihm glatt versprochen. Prinz Bobby. Ich hab schon so Lust aufs Schreiben, ich kann kaum noch bis zum 1. November warten ... muß ich halt so lange mehr bloggen. Und feste sonderkorrespondieren.

Und heut abend im Bus nach Hause ist mir doch glatt ein Arschsackgirlie begegnet. Ich hab mich still gefreut und "supa, supatyp" gedacht.

Oktoberfestersatz

Ich sitze im Orchard Valley Coffee Shop in Campbell, wo ich mich die nächsten Sonntage regelmäßig mit meinen NaNoWriMo*-Bekannten treffen werde. (*Wir nehmen alle am National Novel Writing Month teil, wo man im November einen Roman von 50.000 Wörtern Länge schreibt. Verrückt, gell? Macht aber riesigen Spaß.)

Gestern nacht hat's geregnet, und heute ist es bewölkt und regnerisch. Es ist nicht kalt, und im Café stehen die Türen offen. Die Straße ist dieses Wochenende für PKWs gesperrt, weil Oktoberfest ist. Es riecht nach Bratwurst und Sauerkraut, und als wir vorhin die Straße runterkamen, blies uns der Wind Fetzen von "Jo, mir san mi'm Radl do" entgegen.

Und damit hören die Gemeinsamkeiten mit dem echten Oktoberfest auch schon auf. Denk ich mal. Ich sitz im Café und hab eigentlich keine Lust, mich nach draußen zu begeben. Mir ist nach Tee und Marzipan und Schreiben zumute. Für gutes Bier und deutsches Essen werd ich bald mal wieder nach San Francisco zur Suppenküche fahren.

Fertich.

Fertich. Fünfzichtausendundeinundfünfzich Wörter. So breit wie mein Grinsen reicht keine Zahnbürste dieser Welt.

He's Dead, Jim

Hab mein Blog ganz vergessen gestern, 'tschuldigung ... ich hab mich mit meinen NaNoWriMo-Freunden bei unserem Stammcafe, Orchard Valley Coffee, getroffen. Abends daheim weitergeschrieben, mehr als 4.000 Wörter erschroben, und Cliff umgebrungen. (Sag ich gleich, was es damit auf sich hat.) Und ein gaaaaanz langes Email an Dagmar angefangen. Das schick ich ihr gleich, als erstes Kapitel meiner Novembersaga.

Das mit dem Schreiben hat sich als sehr viel interessanter, spannender und tiefgründiger rausgestellt, als ich gedacht hätte. Auch wenn ich nur was erfinde - wie zum Beispiel die Cliff-Geschichte. In der Bay-Area-NaNo-Gruppe gibt es einen Schriftsteller namens Cliff Brooks, der beim letzten Jahr auch mitgemacht hat. Und dann ist da noch Diane, die zwei Söhne hat. Und der eine, Philipp, war wohl letztes Jahr öfter mal bei den Write-Ins dabei. Und Philipp guckt Cliff beim Schreiben über die Schulter, findet es lustig, und lacht. Das findet Cliff nicht so gut, weil er nämlich Horrorstories schreibt. Und er baut kurzerhand einen Philipp in seine Geschichte ein und bringt ihn um.

Dieses Jahr macht Philipp selber mit; ich glaub, er ist vierzehn. Und sagt, er wird einen Charakter namens Cliff Brooks in seiner Geschichte haben. Und zwei, drei andre Leute fanden das eine lustige Idee, und dann wuchs sich das zu einer richtigen Masche aus. Und Cliff war wohl geschmeichelt, als er hörte, in wievielen Geschichten er vorkommt. Und er hat sich ausgebeten, daß man ihn umbringt.

Was ich gestern endlich gemacht hab. Es war ein Unfall. Ganz blöd. Aber voll meine Schuld. Wie werde ich nur damit leben ...

Ganz tief drinnen ...

... in meiner Geschichte. Nochmal fast dreitausend Wörter heute. Und morgen treff ich mich wieder mit meinen Schreibkollegen, das ist überraschend produktiv. Ich dachte zuvor, schreiben ging alleine besser, aber wenn man zu mehreren mit dem gleichen Ziel zusammensitzt, konzentriert man sich auch drauf, statt sich mit irgendwas anderem abzulenken.

Es schreibt aus mir

... und schon flutscht es wieder richtig mit dem Schreiben. Nach dem Aufhänger gestern hat sich einiges an Geschichte angestaut, und der Damm scheint gebrochen. Zwei, nein, drei Sachen haben dabei geholfen: ein Blog-Eintrag von Bloggerkollegen David, dem es ähnlich geht wie mir, und der mit alten Drachen kämpft. Ein Eintrag von Mitschreiberin mootmom, die im NaNoWriMo-Forum einen anderen Schreiber anspornt und ermutigt - es geht nicht darum, eine kohärente Geschichte zu erzählen, erinnert sie mich, sondern nur darum, 50.000 Wörter zusammenzukriegen. Wenn es keinen Sinn macht oder nicht gleich zusammenpaßt, das ist gar nicht schlimm. Und daß ich gestern mit meinem Schwarm telefoniert hab, das hat auch geholfen. Hat mir Auftrieb gegeben.

Und so schreibt es aus mir. Thomas ist sicher stolz auf mich. Thomas, einer meiner liebsten Mitschüler (Hallo, Thomas!), der mir schon seit Abizeiten zuredet, ich sollte meine Memoiren schreiben. Was ich bisher immer mit einem Zitat von ... ääähhh ... wer war das noch ... eine polnische Autorin ... die sagte: "Man soll nur die Bücher schreiben, an deren Nichtvorhandensein man leidet."[*] - also ich hab das immer mit diesem Zitat abgewehrt.

Ich leide immer noch nicht am Nichtvorhandensein meiner Memoiren ... und es sind ja auch nicht wirklich meine Memoiren, die ich grad schreibe. Dafür bin ich doch nicht ganz mutig genug. Ist zwar einiges Wahres dran, aber manches ist wild erfunden. Damit kann ich mich gut rausreden, wenn wer meckert.

Ääähhh ... was wollt ich sagen? Ach ja, ich hab dem Thomas natürlich Bescheid gesagt, daß sein Wunsch auf die eine oder andere Weise in Erfüllung geht, und wir haben diesen Monat ein paar Emails hin- und hergeschickt. Und was erfahr ich grade? Er hat einen Bücherladen aufgemacht ... find ich toll! Muß ich doch bald mal wieder ins Ländle kommen. Thomas, sach ma, wo issn dein Laden genau? Da schick ich alle meine Bloggerfreunde aus dem Karlsruher Umland hin. Und meine Schwester Ina, die in Karlsruhe wohnt. (Ich wollt ihn ergoogeln, aber du hast wohl keine Website dafür ... wink mit dem Zaunpfahl ... )

[*Nachtrag am 25.11.: grade ergoogelt und bei mir selber in einem älteren Eintrag gefunden: Marina Zwetajewa war's, die das gesagt hat.]

Das Buch ruft!

Donnerstagnacht, kurz vor eins, und ich hab zum allerersten Mal mein kostbares PowerBook mit ins Bett genommen, um an meiner NaNoWriMo-Geschichte weiterzuwurschteln. Ich wollte in Colorado brav meinem Tagespensum treu bleiben, aber erstens kam es anders, und zweitens, als ich dachte ... nicht daß ich mich beschweren will.

Heut abend war ich beim Write-In und kam prompt wieder in die Gänge, und weil ich nach zwoo riesengroßen Bechern Kaffee gar nicht müde bin und weil zwei meiner Charaktere mich drängen, ihre Geschichte zu erzählen, und weil die Anne (wir mailen uns gegenseitig unsere Fortschritte; das hilft ganz ordentlich) weil also die Anne mir etliche Wörter voraus ist ... deswegen will ich noch ein bißchen weiter romanisieren.

Finster und stürmisch

1438 Wörter später hab ich mein geplantes Tagespensum zwar nicht ganz erreicht, aber für den Anfang ist es doch nicht schlecht, oder? Wer meine frei erfundene Autobiografie mitlesen mag, kann das hier und hier tun (ich schreibe allerdings auf englisch).

Und es ist immer noch nicht zu spät zum Selberschreiben. Nur füüüüüüüüüüüünfzigtausend Wörter ... (flötet sie und hechtet über den Blumenkübel in Deckung, bevor die werten Leser explodieren.)