I
Immer wieder strecke ich meine Hand
Nach einem Schiff aus.
Mit der bloßen Hand versuche ich,
Nach einem Segel zu greifen.
Anfangs fing ich
Verschiedene Fahrzeuge, die sich
Am Horizont zeigten.
Ich fange Forellen so.
Doch der Monsun sah mir auf die Finger
Und ließ sie entweichen,
Oder Ruder und Kompaß brachen.
Man muß mit Schiffen zart umgehen.
Darum rief ich ihnen Namen nach.
Sie lauten immer wie meiner.
Jetzt lebe ich nur noch
In Gesellschaft mit dem Ungehorsam
Eigener Worte.
II
Ich habe zu rechnen aufgehört,
Wenn ich auch noch Finger habe,
Die ich nacheinander ins salzige Wasser
Tauchen kann.
Insekten und Tabakblätter
Kennen die Zeit nicht,
Die ich früher vergeudete.
Mein letzter Nachbar,
Der das Waldhorn blies
(Er hatte es einst einem Volkslied
Listig entwendet),
Kam auf See um.
Zuweilen fällt ein bißchen Sonne
Auf den Tisch, unter dem ich die Füße
Strecke.
Ich brauche keine Sehnsucht mehr
Zu haben.
III
Diese Gewohnheit, irgendwo sehr lange
Auf einem Stuhl zu sitzen
Und zu horchen, ob es
In einem regnet
Oder in der Leber
Der Skorpion sich noch rührt!
Gezählt sind alle Blitze,
Alle Streichhölzer, die übrig blieben.
Bis man es leid ist,
Und den letzten Wimpel
Im Meer versenkt.
______________Karl Krolow
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