War ich am Freitabend doch in der Oper. Wagner. Der fliegende Holländer. Wer hätte das gedacht?
Zum Wagner-Fan werd ich wohl nicht. Die Musik hat mir nicht so gefallen, zu schwülstig und melodramatisch, und die Geschichte ... eigentlich ganz modernes Hollywood:
Meedel ist in Typen verknallt, dessen Portrait sie zu Hause hängen hat und von dessen wildromantischem Schicksal sie angetan ist.
Typ sucht die wahre Liebe.
Meedels Vattern verscherbelt Meedel ohne Zögern an Typ, als der ihm einen Koffer voller Knete zeigt.
Vattern stellt Meedel und Typen einander vor.
Meedel und Typ verlieben sich auf der Stelle ineinander und verloben sich ebenso hastig. (Ich muß nix sagen, ich hab das ja damals fast genauso gemacht.)
Typ sieht Meedel mit anderm Typen und ist überzeugt, daß Meedel ihn betrügt und ihre Liebe nicht treu und wahr ist. (Die Moral von der Geschicht in dieser und allen anderen Opern, Dramen und romantischen Komödien: kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren, Kinder!)
Typ macht sich zornig davon. (Merke: Autofahren und Schiffe navigieren, wenn man zornig ist, ist eine ganz schlechte Idee.)
Meedel stürzt sich ins Meer, um Typen ihre wahre Liebe zu beweisen.
Schiff sinkt.
Meedel und Typ sind im Jenseits vereint.
Vattern sitzt mit dem Koffer voller Geld daheim.
Auch wenn ich mich drüber lustig mach, zwei, drei Arien haben mir ganz gut gefallen. Und die Bühnenbilder waren schön. Und das Theater, wieder neueröffnet, ist wunderschön restauriert.
War ein netter Abend. Mach ich gerne wieder.
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