Gefährten
Als ich in dumpfen Träumen heut versank,
sah ich die ganze Schar vorüberziehn:
Die Yorck und Moltke, Schulenburg, Schwerin,
die Hassel, Popitz, Helferich und Planck -
nicht einer, der des eignen Vorteils dachte,
nicht einer, der, gefühlter Pflichten bar,
in Glanz und Macht, in tödlicher Gefahr,
nicht um des Volkes Leben sorgend wachte.
Den Weggefährten gilt ein langer Blick:
Sie hatten alle Geist und Rang und Namen,
die gleichen Ziels in diese Zellen kamen -
und ihrer aller wartete der Strick.
Es gibt wohl Zeiten, die der Irrsinn lenkt.
Dann sind's die besten Köpfe, die man henkt.
_____Albrecht Haushofer
Ein wunderbarer Text. Danke für's posten! ... und ganz liebe Grüße zu Dir ins ferne Amerika! :)
Kommentiert von: Liisa | 21. Juli 04 um 13:46
Schon lang eines meiner liebsten Gedichte. Und die beiden letzten Zeilen kommen mir im fernen Amerika in letzter Zeit immer öfter in den Sinn.
Kommentiert von: Elkit | 21. Juli 04 um 17:10