Es gibt zahlreiche Umschreibungen für den [Schwäbischen] Gruß, beispielsweise „Du kannst mir auf die Kirbe (Kirchweih) kommen“, „… den Buckel hinunterrutschen“, „… mich im Adler treffen, am hintersten Tisch“, „… mich im Adler in Lustnau treffen“, „… am Abend besuchen“, „… am Buckel küssen.“, „… buglfinferln“ (Buckel fünferln, wienerisch), „… den Schritt schamponieren“, „… am Ärmel lecken“. Im elsässisch-alemannischen Dialekt ist folgende Redewendung verbreitet: „Ihr kènne mir de Buckel nuffkràtze.“
Wenn beleidigend verwendet, lautet die Replik nicht selten „Du mich auch“. Die feinere Form besteht in der Floskel: „Vor meinem ist auch kein Gitter“, die deftige: „Dafür ist er mir zu dreckig“, „Nein, danke, mir ist schon schlecht“ oder „Geht nicht, das habe ich schon einer anderen Sau versprochen“, oder auch im Jugendslang „Putz’ dein Gesicht selbst!“. Etwas dezenter sind die Repliken: „Ich werde mir Deinetwegen nicht das Naschen angewöhnen“ und: „Davon wirst Du nicht sauber und ich nicht satt“, „Dann hast du einen sauberen Arsch und ich zwei Wochen Sodbrennen“ oder „Nicht solange Schokolade noch so billig ist“.
Ich werd mal in meinem Reclam-Stapel schauen, ob ich den Götz von Berlichingen hab. (Wenn nicht, dann find ich ihn sicher auf gutenberg.de.)
Über Instagram gibt es noch so gut wie keine wissenschaftliche Literatur; kein Wunder bei einer App, die es erst seit 2010 gibt, aber dass ich gerade mal zwei amerikanische Aufsätze von 2014 und 2015 fand, die ich nutzen konnte, erstaunte mich dann doch. Gerade in der Kunstgeschichte müssten wir uns doch um das Ding reißen: Die Filter als Kunstimitation, das Selfie als neue Porträtgattung und natürlich generell die Sujets, die abgebildet werden und sich von bisherigen Bildmotiven unterscheiden. Oder nicht? Ich persönlich würde gerne eine Linie von niederländischen Stillleben des Barock zu #Foodporn ziehen, aber ich habe leider keine Zeit. (Im Master dann.)
Zum Wiederlesen:
Und dazu:
Was ich am nächsten Wochenende backen will:
Mein Herz, mein Löwe, hält seine Beute fest,
Sein Geliebtes fest in den Fängen,
Aber Gehaßtes gibt es auch,
Das er niemals entläßt
Bis zum letzten Hauch,
Was immer die Jahre verhängen.
Es gibt Namen, die beflecken
Die Lippen, die sie nennen,
Die Erde mag sie nicht decken,
Die Flamme mag sie nicht brennen.
Der Engel, gesandt, den Verbrecher
Mit der Gnade von Gott zu betauen,
Wendet sich ab voll Grauen
Und wird zum zischenden Rächer.
Und hätte Gott selbst so viel Huld
Zu waschen die blutrote Schuld,
Bis der Schandfleck verblaßte -
Mein Herz wird hassen, was es haßte,
Mein Herz hält fest seine Beute,
Daß keiner dran künstle und deute,
Daß kein Lügner schminke das Böse,
Verfluchtes vom Fluche löse.
______Ricarda Huch
"blindbacken ist quasi das lorem ipsum der küche."